August & September 2025: Mein persönlicher Rückblick

Mein August und September 2025 in einem Zitat zusammengefasst:

Irgendwann musst du aufhören, der Zeit hinterherzujagen, und einfach stillsitzen, damit die Zufriedenheit dich findet. Elizabeth Gilbert

Die vergangenen zwei Monate waren für mich eine leise, aber intensive Zeit. Vieles ist passiert, beruflich und privat, aber ich habe wenig davon geteilt. Nicht aus Mangel an Geschichten oder Themen, sondern weil ich seit geraumer Zeit bewusst langsamer mache.

Gleichzeitig begleitete mich da immer dieses Ziehen im Hinterkopf und der leichte Druck auf der Schulter: Ich sollte doch mal wieder bloggen. Mich mehr zeigen. Sichtbarer sein. Der Perfektionist in mir, dieser alte Nörgler, verbreitete für Momente Stinkelaune. Das machte mich für einen Moment wütend und fast wäre ich wieder in alte Muster gerutscht, die letztlich in einen altbekannten Kampf unterschiedlicher Bedürfnisse gegeneinander ausgeartet wären. Ich betone „wären“, denn ich habe die Gefahr erkannt und habe dem Nörgler und der Wut Raum gegeben. Ich habe sie wahr- und ernstgenommen, bin ihnen freundlicher begegnet. All diese Gedanken und Gefühle, all die Ambivalenz, sie dürfen da sein, genauso wie das momentan überwiegende Bedürfnis, meine Energie zu schützen.

Meine Monate August und September waren erfüllt von Arbeit und Genuss, von Begegnungen, Bewegung und Momenten des Innehaltens. Auch wenn ich nicht alles dokumentiert habe, habe ich vieles erlebt. Dieser Rückblick ist vielleicht leiser als sonst, beinhaltet weniger Text, dafür mehr Bilder. Doch manchmal erzählen Bilder mehr als Worte. Und vor allem erinnert sie mich daran, was mir wichtig ist: Das Leben ist kein Wettlauf, es ist ein gedeckter Tisch, und ich darf sitzenbleiben, solange ich will.

Meine Zeit mit Momo im August & September 2025

Schulanfangskind mit Zuckertüte und dem Inhalt der Zuckertüte vor sich

Momo hatte Schulanfang und ich durfte die Zuckertüte kaufen und befüllen.

Das wichtigste aller Ereignisse der vergangenen beiden Monate war dies: Momo hatte Schulanfang und ist jetzt ein Schulkind. Wahnsinn. Wo sind die Jahre hin? Auch, wenn es mir als Oma oder Großmutter (Großmutter gefällt mir übrigens viel besser, „die große Mutter“, das klingt doch viel wunderbarer als so eine schrumpelige Oma, aber das nur am Rand. 😂) nicht gefällt, das Kind wächst und will lernen. Momo fühlt sich reif für die Schule und geht auch sehr gern hin. Und natürlich ist so ein Schulanfang, ein guter Einstieg: Es gab massig Geschenke und eine Gartenparty mit all ihren Lieblingserwachsenen. Ich muss sagen, wir sind viele, denen das Wohl dieses Kindes wichtig ist. JedeR bringt eigene Vorlieben und Seinsweisen in Momos Leben ein, und sie zieht sich von allen, was sie gerade braucht. Das zu wissen, macht mich sehr, sehr froh.

Was uns beiden an Momos Schulkind-Dasein nicht so sehr gefällt: das frühe Aufstehen. Zu meiner Schande muss ich gestehen: In den ersten fünf Wochen haben wir schon einmal verschlafen, also ich habe verschlafen. Nicht so ein bisschen, sondern eine ganze Schulstunde. Unangenehm war es mir, weil ich dachte, es wäre Momo superpeinlich, vor der Lehrerin und ihren Mitschüler:innen. Dem war nicht so. Als ich sie fragte, ob es ihr unangenehm sei, meinte sie trocken: „Aber Oma, ich kann doch nichts dafür, du hast doch verschlafen!“ Mein Großmutterherz hat sich gefreut, dass Kind weiß sich zu helfen. Das zeigte sich auch in einem Dialog im Auto. Momo hatte ein Plastikhandy zum Spielen dabei, mit einem An- und Ausschalter. Sie fragte mich: „Oma, wenn da ein O ist und ein halbes m (in Lautsprache), ist das dann an oder aus?“ Ja, dieses Kind weiß sich zu helfen.

Was wir sonst noch erlebten

Kind schaut im Zoo auf ein Schabrackentapir

Momo bestaunt während einer Bootsfahrt im Gondwanaland Leipzig ein Schabrackentapir.

Die letzten schönen Abende genießen: Abendessen im Garten.

Die Omma war einkaufen fürs Enkelkind: Halloween steht vor der Tür und das begehen wir wie jedes Jahr gemeinsam mit den Kindern der WG.

Tierische Begegnungen

Grimmige Katze

In dieser Katze steckt ein Mini-Löwe drin. Ich finde, sie sieht sehr majestätisch und ein wenig gefährlich aus.

In den vergangenen Wochen habe ich viele tierische Begegnungen erlebt, meist unerwartet, und manchmal musste ich lachen. Ob auf Spaziergängen, bei Besuchen auf den Gehöften meiner Klient:innen oder auf dem weitläufigen Gelände der Buffalo Ranch in Neukieritzsch: Immer wieder haben mich Tiere mit ihrem Aussehen, ihrem Verhalten, und ihrem eigenen Tempo, überrascht und zum Innehalten eingeladen. Seit meinem Blogbeitrag im Juni über prägende Tiermomente nehme ich diese Begegnungen wieder bewusster wahr. Ich schaue genauer hin, bleibe öfter stehen und spüre die Freude, die mich in diesen Momenten erfüllt.

Dank Handy ist die Kamera ja inzwischen oft dabei. Und so ist eine kleine Sammlung an Bildern entstanden, die für mich mehr sind als Naturfotografie: Sie erinnern mich daran, wie direkt und ursprünglich Tiere sind, ohne Maske und ohne Eile, außer sie fürchten sich vor mir. In ihrer Gegenwart fühle ich mich oft geerdet und spüre, wie groß das Leben eigentlich ist, wie viel es abseits unserer menschlichen Lärmerei zu entdecken gibt.

Was mich bei all den Tier- und Naturbeobachtungen auch beschäftigt hat, war die Frage: Wie bereite ich mich eigentlich auf die dunkle Zeit und den nahenden Winter vor? Viel ist mir dazu nicht eingefallen, außer in meinem persönlichen Gruselmonat November Urlaub zu machen und die Duftlampen, Lichterketten und den Kamin für die Nutzung vorzubereiten. Aber ich werde noch ein wenig darüber nachdenken und vielleicht ein paar Ideen in meinem Umfeld sammeln. Ich habe gerade große Lust, darüber einen Blogartikel zu schreiben.

Die kleine Sammlung

Huhn mit Küken.

Ich habe in diesem Jahr schon sehr viel über Hühner gelernt. Sie halten zusammen und beschützen als Team ihre Jungen.

Schäferhundwelpen

Diese Schäferhundwelpen haben mich sehr berührt. Die Hundemama ist kurz nach der Geburt verstorben und die Familie, zu der die Welpen gehören, hat sie von Hand aufgezogen.

Bisons

Die Bisons der Buffalo-Ranch in Neukieritzsch. (Kann ich sehr empfehlen, kleine, aber exzellente Speisekarte) und Blick auf diese wundervollen Tiere.

Seidenhuhn

Dies ist ein Seidenhuhn. So ein Huhn habe ich noch nie zuvor gesehen und habe mich auf Anhieb verliebt. Überlege, mir ein paar davon anzuschaffen.

Ein Eichhörnchen mit Nuss im Mund.

Unbeirrt von meiner Anwesenheit sammelte dieses Eichhörnchen seinen Wintervorrat.

Kulturerleben und Begegnungen mit meinen Lieben

Torsten Straeter in Torgau

Torsten Straeter Lesung in der Kulturbastion in Torgau. Mitreißend, begeisternd und irgendwann ermüdend, nicht inhaltlich, aber zeitlich. Der Mann hat von 20 bis 23.30 Uhr mehr geredet als gelesen – ich konnte nach der halbstündigen Pause seinem Wortwitz kaum noch folgen.

Seit zwei Jahren haben meine beiden Kolleg:innen/Freunde und ich eine schöne Tradition entwickelt: Wir schenken uns zu Weihnachten ein gemeinsames Kulturereignis, was bedeutet, wir sind dreimal im Jahr gemeinsam unterwegs und lassen uns auf den Geschmack des/der Schenkenden ein. Das ist spannend, mitunter herausfordernd und immer wieder verbindend. Ich liebe es!

Was ich auch sehr liebe, sind die zunehmenden Besuche meiner Freund:innen hier in Neukieritzsch. Genauso habe ich mir das gewünscht, dass nicht immer ich nach Leipzig fahre, sondern ich auch hier besucht werde. Und meine Lieben enttäuschen mich nicht. Das erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und bringt mich diesem Ort immer ein Stück näher.

Lagerfeuer in der Feuerschale

Kristina und ich teilen eine Leidenschaft – Lagerfeuer. Wenn sie bei mir ist, überlasse ich ihr gern das Zündeln und sich ums Feuer kümmern.

Wir feiern in diesem Jahr unsere 40-jährige Freundschaft. Danke, Kristina!

Mütter-Tochter-Treffen in Neukieritzsch mit Apfelverkostung. Kristina mit ihren Töchtern Laura und Hannah, Sylvia, Helene und Momo testen die Äpfel im Garten, und jetzt weiß ich, welche Bäume gefällt werden können.

Ein Wochenende mit der Freundinnen-Tochter und meinem „Patenkind“ – danke, Hannah, ich war sehr erfüllt von unserem Treffen.

Arbeit und Business im August & September 2025

Es ging turbulent zu in den vergangenen Monaten. In der WG Walter zog eines unserer Kinder aus und wir suchten nach einem geeigneten Kind für unsere Gruppe. Es gilt da viel zu berücksichtigen: Welche Bedarfe bringt das neue Kind mit und können wir auf diese passend eingehen? Was braucht die bestehende Gruppe und welches Verhalten würde die Gruppendynamik sprengen? Mit welchen Verhaltensformen können die Kolleg:innen umgehen, mit welchen nicht? Das ist ein hochkomplexes Verfahren, denn es hilft weder dem neuen Kind noch der „alten“ Gruppe, wenn das neue Kind alle bisherigen Regeln sprengt und somit für alle Kinder die bisher erarbeitete Sicherheit schwindet. Es geht auch nicht, wenn Kolleg:innen sich mit den Bedarfen eines Kindes überfordert sehen und nacheinander in den Burn-out gehen. Das überfordert Kolleg:innen und Kinder. Letztendlich haben wir ein Kind gefunden, welches zu uns passt und wir zu ihm. Die Erleichterung war auf allen Seiten groß.

In der Familientherapie konnten wir einige Fälle erfolgreich abschließen und zwei haben wir mangels Mitwirkung der Eltern beendet. Für mich hieß das, ich muss gerichtstaugliche Berichte schreiben. Es ist immer wieder eine Gratwanderung für mich, die Balance zu halten zwischen dem Schutz der Privatsphäre der Eltern und den Anforderungen des Jugendamtes. Mit gutem Gewissen kann ich sagen, das gelingt mir in 95 Prozent der Fälle.

Auch in meiner privaten Praxis geht es voran. Einige Klient:innen werde ich demnächst verabschieden, andere kommen neu hinzu. Es ist für mich eine große Freude, die Entwicklung der Einzelnen zu betrachten, die Weitung des inneren Raumes, zu sehen, wie Selbstfürsorge und Selbstwirksamkeit wachsen und dadurch Freiräume entstehen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Freude und Befriedigung ich in der Zusammenarbeit mit all den Menschen, in meinen drei Arbeitsbereichen erfahre und erlebe.

Und das habe ich auch noch erlebt

Netzwerktreffen mit den Leipziger Bloggerinnen (von links nach rechts): Julia Dutschke, Eva Wippermann, Karin Meinzer, ich, Karina Röpcke und Cornelia Höppner. Wir alle haben uns im Rahmen der Content-Society von Judith Peters kennen und schätzen gelernt. (Ich habe die Namen jeweils mit einem Artikel verlinkt, den ich mag!)

Erwischt. Gerade fertig geworden mit einem Online-Coaching im Garten.

Meine Lernerfolge der vergangenen Monate. Ich liebe es zu lernen, aber ich liebe es auch, die Zettel in der Hand zu halten.😍

Das habe ich im August & September 2025 gelernt

  • Manchmal ist es gut, bei Kopfschmerzen zur Optikerin zu gehen und mir eine neue Brille zu kaufen.
  • Ich bin nicht weniger erfolgreich, nur weil ich langsamer gehe, dennoch werde ich meine Definition von Erfolg noch einmal überarbeiten.
  • Nicht immer ist es Prokrastination (obwohl ich auch diese gut beherrsche), manchmal ist es auch ganz banal Erschöpfung, die angenommen werden will.

Das war im August & September 2025 los

  • Klar: Ich habe anerkannt, dass die Verfolgung von Zielen für mich nicht der richtige Weg ist, auch wenn er überall gepredigt wird. Ich mäandere eher. Doch ich ringe noch um die Klarheit, wie ich meinen Weg beschreiben würde.
  • Verbunden: Im Urlaub Ende September in Brandenburg habe ich noch einmal einen völlig anderen Andreas kennengelernt, einen, der sich mit sehr viel Hingabe einem Hobby widmet. Mehr dazu im Oktober-Rückblick.
  • Satt: Nicht im Sinne von „genug“, sondern im Sinne von „genährt“. Ich habe mir erlaubt, am gedeckten Tisch des Lebens sitzen zu bleiben, ohne schlechtes Gewissen, dafür mit vollem Herzen.
  • Beunruhigend: Das Gewand des Klimawandels zeigte sich im Sudan in Form schwerer Regenfälle. Diese verursachen einen Erdrutsch, welcher ein Dorf begräbt, wobei mehr als 1000 Einwohner sterben.
  • Ermutigend: Am 19. September 2025 wurde die erforderliche Anzahl der Ratifizierungen für das Abkommen zum Schutz der Hochsee (High Seas / BBNJ-Abkommen / UN‑Hochseeschutzabkommen) erreicht, sodass das Abkommen am 17. Januar 2026 offiziell in Kraft treten kann.

Was steht an im Oktober 2025

Sternenhimmel

  • Aus Äpfeln wird Apfelsaft, dank der mobilen Apfelquetsche Leipzig.
  • 3 Therapie-Abschlussberichte schreiben.
  • Das Buch von Charly Winters „Wellenklang – Die Macht des Wassers“ lesen*.
  • Zwei Blogartikel und einen Newsletter schreiben.
  • Eine Lektorin für meine Kurzgeschichte finden.
  • Mit Momo Halloween mit der WG Walter feiern.

* Den Link setze ich als Unterstützung für die Autorin, es ist keine bezahlte Werbung!

Darüber habe ich im August & September 2025 gebloggt:

Aufstehen und in Würde strahlen!

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Ich bin Sylvia, systemische Therapeutin, Trauma-Coach und Bloggerin. Die menschliche Psyche und die Frage „Warum ticken wir, wie wir ticken“ treibt mich schon seit meiner Jugend an. Heute unterstütze ich Frauen dabei, alte Prägungen loszulassen, ihre Emotionen zu regulieren und im eigenen Leben zu Hause zu sein.

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