5 Fragen – 5 Antworten: reflectandlearn KW 17

reflectandlearn KW 17: Aloe maculata, eine Art der Aloen

Aloe maculata, eine Art der Aloen

Heute starte ich mein Montagsritual neu – Schreibzeit für reflectandlearn KW 17. Früher konnte ich mit Ritualen und Routinen nichts anfangen, empfand es sogar als eher lästig und langweilig, Dinge zu wiederholen. Heute weiß ich, dass es diese Routinen und Rituale sind, die mir Struktur geben und es mir erleichtern, mir Neues anzugewöhnen. Viel wichtiger aber ist für mich, dass ich mit jeder Wiederholung für mich selbst ein Zeichen setze: Ich nehme mich selbst und meine Bedürfnisse wahr und ernst. Viele Rituale habe ich nicht, aber die ich habe, sind mir die Zeit wert. Meine fünf wichtigsten Rituale:

  • täglich 15 Minuten Morgenseiten schreiben
  • jeden Mittwoch, mit meiner Enkelin Momo Zeit verbringen
  • mindestens einen Nachmittag in der Woche ist ungeplante Me-Time
  • 1 Wochenende im Monat verbringe ich mit mir allein
  • mindestens einmal im Jahr fahre ich allein in den Urlaub

All diese Rituale sind Geschenke an mich selbst, die mir helfen, im Kontakt mit mir selbst zu bleiben. Sogar die Zeit mit Momo hilft mir dabei. Ich lasse mich an diesem Nachmittag komplett auf Momos Tempo ein und folge ihren Interessen. Will sie basteln, basteln wir, will sie auf dem Trampolin hüpfen, hüpfen wir. Es ist für mich – auch wenn ich den Rahmen vorgebe in Bezug auf Essen, Schlafen, Sicherheit – als würde ich die Welt des Kindseins entdecken. Eine Welt, die mir früher verschlossen war.

Rituale erinnern mich daran, dass ich Raum und Zeit schaffen muss, um mich um mich selbst zu kümmern. – Audre Lorde

Hier also mein reflectandlearn KW 17.

🎁 Was haben die Menschen davon, dass es mich gibt?

Schon fast abgestorben und trotzdem schön.

In dieser Woche erhielt ich zwei Nachrichten auf WhatsApp, in denen mir eine Coach-Kollegin und eine Klientin darüber schrieben, wie schlecht es ihnen gerade geht und mich um Unterstützung baten. Für beide ermöglichte ich jeweils eine außerplanmäßige Sitzung, die eine am Freitagmorgen, die andere am Sonntagmittag. Das ist definitiv etwas, was die Menschen davon haben, dass es mich gibt: wenn jemand um Hilfe bittet und ich fühle mich in der Lage dazu, dann bin ich da, auch zu ungewöhnlichen Zeiten und auch, wenn wir – wie im Fall der Kollegin – lange keinen Kontakt miteinander hatten.

🎯 Was war mein größter Erfolg?

reflectandlearn KW 17: mallorquinische Wildziege

Mallorquinische Wildziege – ca. 20-30.000 davon gibt es auf der Insel

Im Grunde schätze ich mich als sehr flexiblen Menschen ein, außer im Urlaub. Bisher war es so: Ich fahre mit bestimmten Vorstellungen in den Urlaub und wenn dann etwas anders ist als erwartet, tue ich mich ziemlich schwer damit, das anzunehmen. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, dass es diesmal anders war. Meine Vorstellung war, Mallorca im April, da kann nichts schiefgehen, die Sonne scheint, ich bin viel draußen, am Meer. In Realität hat es die Hälfte der Zeit geregnet und die andere Hälfte schien zwar die Sonne, doch der Nordwind war so kalt und stürmisch, dass das draußen sein kein Vergnügen war. Ich genoss den Urlaub dennoch. Wir machten ein Zimmer Upgrade und konnten vom Bett direkt aufs Meer schauen. Ich schlief viel, genoss die Zeit, die vor sich hin tröpfelte und genoss Massagen und dass Gesa und ich im Gleichklang faulenzten. Was für ein Luxus.

🏆 Was war mein Highlight? #hurraderwoche

reflectandlearn KW 17: KI-Avatar mit dem neuen Handy aus einem Foto von mir erstellt

Neues Spielzeug: KI im Handy erstellt Avatar aus einem Foto von mir

Mein absolutes Highlight der Woche war die Information, dass die Klempnerarbeiten – mit einem Vierteljahr Verspätung – in meiner neuen Wohnung im vollen Gang sind. Geplant war mein Umzug ja schon Ende März, jetzt rückt es in greifbare Nähe und Mitte Juli erscheint realistisch. Inzwischen spüre ich auch, ich bin so weit. Von mir aus kann es losgehen. Klempner, Elektrik, Fliesenleger, Maler und Küchenbauer, diese Arbeiten fehlen noch und ich weiß, Mitte Juli ist sportlich. Doch bei der Aussicht, den Spätsommer im neuen zu Hause zu erleben, verspüre ich eine freudige Unruhe in mir. Deshalb war die Nachricht für mich in dieser Woche so wichtig: jetzt ist alles im Fluss.

💪 Was hat mir Energie gegeben?

reflectandlearn KW 17: Über den Wolken - Zuckerwattewolken

Zuckerwattewolken – aus dem Flugzeug fotografiert.

Energie gegeben haben mir die drei Kommentare auf meine Blogartikel „Warum KI mein traumasensibles Coaching nicht ersetzen kann“ und „Im Kontakt bleiben oder Kontaktabbruch: Was ist besser für deine Heilung nach Trauma?„. Solche Rückmeldungen stärken mir den Rücken und motivieren mich, geben mir Kraft.

Deine Aspekte zu KI sind eine andere Sicht, die du beleuchtest. Das ist total wichtig, sensibel, persönlich und emotional mit dem Thema Trauma umzugehen. – Anita G.

Danke für deine ganz besondere Haltung aus Authentizität und Professionalität. – Ayopa

Ich war schon bei den ersten Zeilen ganz bei dir! Und halte eine generelle Aussage für jemand anderen als uns selbst für nicht tragbar. Weder habe ich als Mitmensch noch als Therapeutin das Recht meine Patient:innen „Ratschläge“ zu geben und für sie zu entscheiden, bzw. generell zu entscheiden, ob Ja oder Nein zu einem Kontaktabbruch! – Andrea B.

Energie gegeben hat mir auch, dass wir in den Krisen-Coachings trotz der Schwere der Situationen viel gelacht haben. Zum Beispiel meinte eine Klienten „Geduld ist ein Arschloch!“, weil sie es satthatte, dass die Prozesse so lange dauern und kaum ist ein Thema bearbeitet, ploppt das nächste auf. Ich kenne diese Ungeduld aus meinen eigenen Prozessen ziemlich gut. Im Verlauf der Sitzung konnten wir das wandeln. Aus der Geduld wurde die Heilerin und plötzlich war klar, die Ungeduld ist das Arschloch, weil sie uns antreibt und damit die Prozesse verlängert. Weil wir unachtsam werden, wenn wir ungeduldig sind. Ob der drastischen Ausdrucksweise mussten wir beide lachen. Sie war zur Situation passend.

❤️ Wofür bin ich dankbar?

reflectandlearn KW 17: Momo und Sylvia in der Raupenbahn.

Momo und Sylvia in der Raupenbahn – endlich wieder unten.

Am Dienstagabend erhielt ich von Felix, Momos Papa, die Information, dass Momo ein wenig kränkelt und ich sie doch bitte am Mittwoch nicht so spät aus der Kita abholen soll. Das warf meine Pläne über den Haufen. Vor dem Urlaub hatte ich Momo versprochen, dass wir an dem Nachmittag nach Döbeln zu Karls Erdbeerhof fahren. Also Planänderung. Ich kaufte auf dem Flughafen einen Dino zum Basteln, damit wir trotzdem etwas Schönes machen könnten. Die Rechnung hatten Felix und ich allerdings ohne Momo gemacht. Das Kind kam mir in der Kita freudestrahlend entgegengerannt und jubelte „Jetzt fahren wir zum Erdbeerhof.“ Krank wirkte Momo kein bisschen und so fuhren wir zum Erdbeerhof. Riesenrutsche und Bratwurstschaukel, Traktorfahren und Raupenbahn, aber vor allem hatten es uns die Trampoline angetan. Ein Nachmittag voller Kreischen, Herzklopfen und Lachen. Vergnügungspark fetzt, allerdings nur mit Enkelkind. Ohne würde ich nicht einen Fuß dahin setzen.

Aufstehen und in Würde strahlen!

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Danke an Kerstin Salvador, auf deren Blog ich #reflectandlearn zum ersten Mal bewusst las und an Maren Martschenko die dieses Tool der Selbstreflexion bekannt machte.

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Hallo, ich bin Sylvia

systemische Therapeutin, Trauma-Coach und Bloggerin. Seit über 20 Jahren arbeite ich mit Paaren, Familien und Einzelpersonen daran, negative Kindheitsprägungen und frühe Traumata zu lösen und ein Leben voller Selbstvertrauen, innerem Frieden und emotionaler Stabilität zu führen.
Für ein erfülltes Leben in Verbundenheit.

Quietschfidel Wolken schaufeln
Mein Motto des Jahres 2024

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