5 Fragen und 5 Antworten: #reflectandlearn KW 8

#reflectandlearn KW 8 - Frühblüher

Es ist Sonntag – Zeit für #reflectandlearn KW 8. Draußen scheint trügerisch, die Sonne. Lockt mich und überzeugt mich. Nach einer halben Stunde Spaziergang, mit Sonne und eisigem Wind im Gesicht, kehre ich zurück an den Küchentisch. Die Uhr steht auf 13.55 Uhr und es ist Zeit, Zoom anzumachen, Zeit für das sonntägliche Co-Blogging in der Eulengruppe. Ich stehe dazu, dass ich eine Eule bin, oder wie meine 5-jährige Enkelin zu sagen pflegt, eine „alte Eule“. Nach der 10-tägigen Blogparade der TCS legte ich diese Woche eine Kreativpause ein. Irgendwie war ich leer geschrieben. Doch mit dieser Wochenreflexion #reflectandlearn KW 8 war die Schreiblust wieder da.

❤️ Wofür bin ich dankbar?

In dieser Woche gab es viele Mikromomente, in denen ich tiefe Freude empfand und für die ich dankbar bin. Dazu gehörten die ersten Begegnungen nach dem Urlaub. Allein meine Freude über diese ersten Begegnungen, zeigt mir, dass ich meine Arbeit und Kolleg:innen wirklich mag. Die erste Begegnung mit meinem Freund und Co-Therapeuten Daniel, mit meinem Team, mit dem Leitungsteam, mit den Kindern der WG. Ich bin dankbar für die innige Beziehung, die zwischen Momo und mir immer weiter wächst. Sie kommt mit weit geöffneten Armen auf mich zugerannt, nicht nur das Gesicht, der ganze Körper strahlt Wärme, Freude und Vertrauen aus.

Dankbar bin ich auch der sonntäglichen Eulengruppe für das Co-Bloggen, die Möglichkeit, die wir uns selbst erschaffen haben. Das motiviert ungemein, auch wenn ich mal gerade keine Lust auf Schreiben habe. Das geht uns allen so und wir nehmen es als selbstverständlich an. Dann wird in der Zeit eben anderes bearbeitet, Fotos, Social Media oder alte Artikel. Geht mir heute nicht so, denn ich schreibe #reflectandlearn KW 8. Dank meiner Kreativpause blieb mir diese Woche Zeit für Begegnungen mit meinen Freundinnen Gesa und Kristina. Endlich mal wieder stundenlang miteinander hocken, reden, einander Halt geben und lachen. Dankbar bin ich übrigens auch für all die Frühblüher. Die Farbenpracht macht mir einfach nur gute Laune.

🤔Was hat mich nachdenklich gemacht?

Gleich in zwei Familien erlebten Menschen lebensbedrohliche Situationen. In der einen Familie bekam der Vater einen Herzinfarkt und in der anderen Familie die 35-jährige Mutter einen Schlaganfall. In beiden Familien stand in der Therapie die Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Trauer und Angst im Mittelpunkt. Zu bearbeiten war in erster Linie der Schock der Eltern und ihre Angst. Plötzlich ist der Tod mitten im Raum, wenn auch vorerst nur als Drohung. Zu bearbeiten war aber auch die Verunsicherung der Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren. Wie erklärt man einem Kind, was Tod bedeutet. Zum Glück erinnerte ich mich daran, dass Kinder erst im Alter von 9 bis 10 Jahren, die eigentliche und unwiderrufliche Bedeutung von Tod verstehen. Also erklärte ich der Kleinen in einfachen Worten, dass dann der Körper nicht mehr atmet und das Herz aufhört zu schlagen.

Mit der 13-Jährigen war das schon etwas schwieriger. Ihr Erschrecken und ihre Angst äußerten sich in erster Linie in Vorwürfen: „Du bist so egoistisch. Du rauchst nur zu deinem Vergnügen und dann bist du einfach tot.“ Mit ihr habe ich daran gearbeitet, was sie tun kann, um ihre Ängste zu beruhigen und an der Jetzt-Situation: Es ist ja gerade noch mal gut gegangen. Nachdenklich macht mich dies, weil es mir wieder einmal deutlich gezeigt hat, wie schwer uns Erwachsenen der Umgang mit Krisensituationen fällt. Doch die Erwachsenen verfügen über viel mehr Abwehrmöglichkeiten und schaffen es meist einigermaßen gut, Bedrohliches auszublenden und in kleinen Stücken zu verdauen. Kinder sind solchen Situationen ausgeliefert. Sie sind darauf angewiesen, dass ein Erwachsener ihnen wieder zu einem Stück innerer Sicherheit verhilft.

🛑 Wo war ich blockiert?

Diese Blockade geht jetzt schon eine ganze Weile. Am 02.02. wollte ich meinen ersten Newsletter versenden, seit Ende Januar ist er fertig. Nur hinausgeschickt habe ich ihn bisher nicht. Ich hadere noch mit dem „Wofür“ und mit der Frage, ob mir das nicht zu viel wird. Ja, ich weiß, kaum schreibe ich das auf, kommen die fiesen Stimmen in mir an Tageslicht und fragen mich hämisch grinsend, ob ich denn mein Business wirklich ernst nehme. In der Frage schwingt schon mit, dass sie mir die Ernsthaftigkeit absprechen. Ich antworte etwas schroff: „Mein Leben, meine Zeit und ich lege fest, was ich leisten kann und will und das mache ich sehr ernsthaft.“ Kichernd ziehen sich die Stimmen in mir zurück. Ich sehe förmlich die abwertende Handbewegung, die sie machen, während sie mir den Rücken zukehren. „Bei der ist doch Hopfen und Malz verloren!“ höre ich sie noch leise sagen.

Das kränkt mich, dass es diese Stimmen in mir noch immer gibt und etwas in mir reagiert ziemlich trotzig mit einem schulterzuckenden „Na und!“ darauf. Eine Antwort auf die Fragen, die ich bezüglich meines Newsletters habe, hat mir dieses Gespräch nicht gebracht. Wobei, aus einer anderen Perspektive betrachtet, schon. Es geht um die Frage, womit ich meinen Newsletter fülle. Was soll ihn von meinen Blogartikeln unterscheiden? Denn wenn er so wird, wie ein Blogartikel, kann ich ja gleich einen Blogartikel daraus machen. Diese Frage nehme ich jetzt mit in die neue Woche.

#reflectandlearn KW 8: Hexenpuppe

🙇 Was habe ich gelernt?

Kinder empfinden arbeitende Erwachsene als doof, weil die dann keine Zeit für sie haben. Ich kann nur sagen, es gibt erwachsene Anteile in mir, die finden arbeiten doof, weil ich mich dann nicht mit ihnen beschäftigen kann. Diesen zu erklären, dass ich gern arbeite, warum ich gern arbeite und ich mir ja trotzdem Zeit nehme, mich mit ihnen und ihren Bedürfnissen zu beschäftigen, erfordert viel Geduld von mir. Zum Glück bilde ich mich gerade in den Grundlagen der Ego-State-Therapie fort, was mein Gespür für die eigenen Bedürfnisse erweitert und mich gleichzeitig Muster erkennen lässt, die mir bisher nicht bewusst waren.

Eines dieser Muster ist, dass ich am Wochenende gern viel Zeit mit mir allein verbringe und wenn dann Verabredungen in diese Zeit für mich fallen, reagiere ich im ersten Moment mit Ablehnung. Diese ist oft wesentlich stärker, als mein Bedürfnis nach Austausch und Verbundenheit. Erst muss ich mit mir selbst vereinbaren, wie ich die Zeit, die mir vor und nach der Verabredung bleibt, verbringe. Ich muss in mir nachspüren, ob diese Zeit ausreicht und wie ich sie verbringen will. In mir gleiche ich dann die Bedürfnisse nach Rückzug und Verbundenheit ab. Ist beides einigermaßen im Gleichgewicht, weitet sich das Fenster meiner Möglichkeiten und ich stimme der Verabredung voller Freude zu.

🔎 Was suche ich gerade?

Es gibt vier Blogbeiträge, für die ich Ergänzungen und Ideen suche. Meine Wunschvorstellung ist, dass aus den Beiträgen nützliche Online-Nachschlagewerke werden, die einen schnellen Überblick verschaffen. Deswegen bitte ich meine Leser:innen um Unterstützung und ergänzende Vorschläge.

  • Für das Glossar „ABC des Selbst“ suche ich nach weiteren Begriffen mit dem Wort Selbst am Anfang – Beispiele: Selbstliebe, Selbstermächtigung, Selbstverantwortung.
  • Die Sammlung von Büchern und Filmen zum Thema Wut benötigt dringend noch Erweiterung. Daher freue ich mich über Buch und Filmtipps. Gern mit einer kurzen Begründung, warum dir das Buch oder der Film gefallen hat.
  • Für das Glossar „Trauma & Heilung“ suche ich nach weiteren Begriffen, Worten in Bezug auf das Thema.
  • Der Beitrag „Traumaheilung – Therapieverfahren“ ist ganz sicher auch nicht vollständig. Wenn du also ein Verfahren kennst, welches hier nicht aufgeführt ist, freue ich mich über eine Rückmeldung von dir.

Wie ist deine Woche verlaufen? Sieh dir gern auch die Wochenrückblicke anderer unter dem Hashtag #ReflectAndLearn anzusehen. Unter diesem Hashtag teilen Mitglieder unserer Community regelmäßig ihre Erfahrungen und Erkenntnisse auf LinkedIn, um gegenseitige Unterstützung und Verantwortlichkeit zu fördern.

Aufstehen und in Würde strahlen!

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Hallo, ich bin Sylvia

systemische Therapeutin, Trauma-Coach und Bloggerin. Seit über 20 Jahren arbeite ich mit Paaren, Familien und Einzelpersonen daran, negative Kindheitsprägungen und frühe Traumata zu lösen und ein Leben voller Selbstvertrauen, inneren Frieden und emotionaler Stabilität zu führen.
Für ein erfülltes Leben in Verbundenheit.

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