Monatsrückblick Januar 2024 – neue Entscheidungen fürs alte Leben

Monatsrückblick Januar 2024 - Schloss Machern

Neues Jahr, neues Glück und im Grunde ist es doch nur ein neuer Tag im alten Leben. Ich mag mein Leben. Das war nicht immer so. Zu Zeiten, in denen ich mir ein anderes Leben wünschte, hatte der Januar eine große Bedeutung für mich. Ich knüpfte viel Hoffnung an das neue Jahr. ‚In diesem Jahr wird alles anders‘ so hoffte ich. Je näher ich mir selbst kam, je mehr ich in mir zu Hause war, je mehr wechselten die Erwartungen, die ich mit einem Jahreswechsel verknüpfte. Zuerst kamen die Ziele, also realistische Veränderungen, die ich mir für das neue Jahr wünschte. Bei diesem Jahreswechsel 2023 zu 2024 wünschte ich mir vor allem dies: In Ruhe wieder gesund werden. Über Weihnachten hatte mich eine Grippe ans Bett gefesselt und Silvester habe ich zum ersten Mal bewusst verschlafen. Jetzt, Ende Januar geht es mir wieder gut und ich gehe an jedem Tag, mit Geduld und Freude, dem Frühling entgegen.

Mein Januar in einem Zitat zusammengefasst

Im Januar zeigt sich, wer wir wirklich sind, denn es ist leicht, im Sonnenschein zu tanzen, aber erst im Schnee finden wir unsere Spuren. – Autorin: Unbekannt

Ans Bett gefesselt

Monatsrückblick Januar 2024 - Sylvia liegt krank im Bett

Krank im Bett bedeutet auch: Momo bleibt zu Hause bei ihren Eltern. Damit ich mich doch ein wenig momolig fühle, fehlt an solchen Tagen keines von Momos Kuscheltieren in meinem Bett. Sie leisten mir Gesellschaft.

Die erste Januarwoche erlebte ich vor allem schlafend. Mein Körper wollte einen anderen Weg gehen. Er folgte meinem Plan nicht, sondern er wollte mich im Bett. Also tat ich ihm den Gefallen und trank viel Tee, schaute unzählige Märchenfilme – also gefühlt immer die ersten 20 Minuten eines Films – bevor ich wieder einschlief. Ich übte mich also in Geduld und Akzeptanz. Keine leichte Übung für mich, bis ich ein Sprichwort fand, bei dem ich lachen musste:

Wie der Januar geht, so geht das ganze Jahr.
Deutsches Sprichwort

Lachen musste ich bei der Vorstellung, in diesem Jahr mehr zu schlafen, weil ich ja gleich zu Beginn des Jahres so viel schlief. Ich finde diese Vorstellung eine schöne Vorstellung, denn wer mich kennt weiß, ich opfere gern mal meinen Schlaf für meine Vorhaben. Im Grunde bin ich eine Gern-Schläferin, doch in der Realität bin ich eine Kurz-Schläferin.  Deshalb gefällt mir die Idee, dass ich für den Rest dieses Jahres, achtsamer mit meinem Schlaf umgehe und mehr darauf achten werde, dass ich ausreichend Schlaf bekomme. Mein Körper sagt „Danke“ und wenn es dem Körper gut geht, geht es mir gut.

Der Motor läuft an

Monatsrückblick Januar 2024 - Katze auf dem Tisch.

Zur Familientherapie gehören alle Familienangehörigen – in dieser Familie ist es die neugierige Katze. Sie forderte Aufmerksamkeit, also bekam sie Aufmerksamkeit.

Aufgrund meiner Erkrankung und Daniels Urlaub zeigten die Familien großen Bedarf an. Aus dem langsamen Start wurde nichts. Gleich in der ersten Woche standen 10 Therapien auf dem Plan – regulär in der Woche stehen 5 Therapiesitzungen bei mir an, da ich ja auch noch eine WG leite und dies ebenfalls Zeit braucht. Zum Monatsende hat sich das jetzt wieder eingespielt und wir liegen bei 7 Therapiesitzungen in der Woche.

Monatsrückblick Januar 2024 - das Büro in der WG Walter

Der Schreibtisch in der WG ist seit Mitte letzten Jahres ziemlich aufgeräumt. Nicht einfach, wenn sich in der Woche 10 Menschen mit unterschiedlichem Ordnungsverständnis einen Arbeitsplatz teilen.

Die Kolleg:innen der WG haben sich bei mir beschwert. Aufgrund der Krankheit habe ich mit einer 10-jährigen Tradition gebrochen: zu Weihnachten erhält jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter eine handgeschriebene und sehr persönliche Karte von mir. Nur 2023 nicht. Also gibt es wohl 2024 zwei Karten. Ostern ist ja auch bald. Seit dem 05.01. ist auch der 8. WG-Platz wieder belegt. Die Altersspanne hat sich verjüngt. Jetzt leben hier 8 Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahre. Das ist eine Herausforderung für die Kinder und Kolleg:innen.

In großer Dankbarkeit habe ich mich am 10. Januar von einer Klientin verabschiedet. Sie ist mit dem Vorhaben ins neue Jahr getreten, dass 5 Jahre Trauma-Aufarbeitung nun genug sind. Ihre Aufmerksamkeit lenkt sie jetzt lieber auf das, was sie heute gestalten und erreichen kann. Ich bin dankbar für das Vertrauen und die Zeit, in der ich sie begleiten durfte. Falls du dies liest: Ich wünsche dir, liebe Anette, von Herzen, dass all deine Vorhaben gelingen und du jeden Tag mindestens einen Grund zum Lächeln findest. Dankbar bin ich auch, für die Rückmeldungen, die du mir zu meinem Blog gegeben hast. Damit hast du mich sehr bestärkt, diesen Weg weiterzugehen.

Eine wenig schmeichelhafte Erkenntnis

Dieser Januar hatte ein paar wirklich kalte Tage. Schnee und Eis kamen auch in Leipzig an und „die Erde quietscht“ – so nannte es Momo – unter jedem Schritt. Die Kälte und das Eis verzaubern die Welt, doch die Kälte schneidet auch schmerzhaft in die Haut. Das ist schön und tut weh. So ist es auch mit manchen Entscheidungen.

Ich veröffentlichte Anfang Januar meine Winterziele. Zu den drei Hauptzielen gehörte, dass ich im März die Prüfung zur Heilpraktikerin mache. Erst nach der Veröffentlichung erwischte mich die Erkenntnis eiskalt: Um das zu schaffen, dürfte ich in den nächsten Wochen neben der Arbeit nichts anderes tun, als Lernen. Die Zeit, die ich mit dem Schreiben von Blogartikeln verbringe, die Zeit, die ich mir für Freund:innen nehme, all das müsste ich streichen, weil ich den Lernstoff sonst nicht schaffe. Nehme ich mir dies alles, um die Prüfung zu schaffen, nehme ich mir die Freude und bringe ich mich damit in einen Zustand, in dem ich nur noch funktioniere. Diesen Preis bin ich nicht bereit, zu zahlen. Deshalb lerne ich jetzt weiter an 3 Tagen in der Woche und plane die Prüfung im Herbst. Funktioniert habe ich lange genug, meine Lebendigkeit und Verbundenheit ist mir wichtiger, als ein Abschluss im März.

Neu strukturiert

Monatsrückblick Januar 2024 - Sylvia und Daniel beim Spaziergang

Der Dienstag ist jetzt unser langer Therapie-Tag. 4 bis 5 Therapien stehen auf dem Plan. Das ist anstrengend und deshalb planen wir uns Pausen ein. Machen Spaziergänge, um den Kopf frei zubekommen. Auf dem Foto sind wir im Schlosspark Machern.

Im Januar habe ich ein paar Entscheidungen getroffen, um mich und all meine Vorhaben besser zu strukturieren. Bisher haben Daniel und ich unsere Therapietermine um unsere Leitungsaufgaben herum gelegt, was für uns beide zu dem permanenten Gefühl von Überlastung geführt hat. Ab Januar machen wir das anders. Wir haben jetzt beide feste Zeiten für die Leitungstätigkeit. Der Montagnachmittag, und der Dienstag sind jetzt unsere festen Therapiezeiten.  Ich habe dafür meinen Momotag auf den Mittwoch verlegt, sodass wir beide jetzt am Mittwochnachmittag Zeit für unsere Enkelkinder haben. Das entlastet uns beide ungemein.

Brücke im Wald in Schkeuditz. Auch diese Brücke entdeckten wir auf einem unserer Pausenspaziergänge. Brücken sind Übergänge und manche Entscheidungen sind dies auch.

Im Januar stand ich vor der Entscheidung, ob ich meine Arbeitszeit um ein paar Stunden verringere oder ob ich auf Gehalt verzichte und dafür mehr Urlaub habe. Ich habe lange überlegt und mich letztendlich für den Gehaltsverzicht und 10 Tage mehr Urlaub im Jahr entschieden. Von einer stundenweisen Reduzierung habe ich nicht so viel. Ich kenne mich einfach: steht etwas an, mache ich dann im Notfall Überstunden, weil die Arbeit ja erledigt werden muss. In der sozialen Arbeit ist es so, es ist immer zu wenig Zeit für all die Dinge, die erledigt werden müssen. Die Stunden, die ich reduziere, kann niemand übernehmen, ohne dass an anderer Stelle ein Loch entsteht. Mehr Urlaub hingegen bedeutet 10 Tage mehr Freizeit, die ich fest einplanen kann.

Meine Zeit mit Momo

Zu Weihnachten wünschte sich Lene für Momo ganz viel Bastelzeugs, weil Momo zurzeit so gern schneidet und klebt, eben bastelt. Das bekam sie natürlich und schon im Januar wurde ich belohnt. Das erste Geschenk von Momo habe ich gleich eingerahmt.

Monatsrückblick Januar 2024 - Enkelkind Momo rennt durch den Schnee

Kurz vor dem Zu-Bett-gehen schauen wir beide aus dem Fenster. Draußen ist alles weiß. Der erste Schnee im neuen Jahr. Momo neben mir wird ganz hippelig und will unbedingt noch einmal raus. Also nichts mit Bett. Wir ziehen uns warm an und kaum ist Momo draußen, rennt sie. Rennt ganze 10 Minuten, lässt sich zwischendurch fallen, springt wieder auf, rennt weiter. Dabei lacht sie und lacht. Ansteckend. Diese Schneefreude kannte ich bisher nur von Helenes erstem Hund Paul. Der tollte als Welpe ähnlich durch den Schnee.

Fieber und Husten sind nun auch bei Momo angekommen. Die Stimme rau und kratzig, der Körper erschöpft, heiß und kuschelig. Ich durfte mich an diesem Nachmittag nicht von ihr wegbewegen. So anhänglich ist der Wirbelwind eher selten. Sie ist sonst sehr auf Autonomie bedacht. Ich bewundere Momo dafür, dass sie selbst so genau weiß, was ihr guttut.

Momo hält mir einen Handspiegel vors Gesicht und fragt: „Oma, was siehst du?“ Ich antworte: „Ein paar Falten, aber ansonsten schön.“ Sie sieht mich erstaunt an und sagt: „Für mich bist du immer schön.

Darüber habe ich im Januar gebloggt

Was ich im Januar 2024 gelernt habe

Am Abend nach der ambulanten OP hocke ich in der Küche und lutsche Eiswürfel. Das habe ich nicht mehr gemacht, seit Helene ausgezogen ist. Damals hatten wir immer Eiswürfel im Eisfach, Lene war süchtig danach. Heute kühlen sie einfach die Wunde in meinem Rachen. Ich bin sehr froh, dass ich jetzt die Sicherheit habe: Das Gewächs an meinem Gaumen war gutartig.

  • Entscheidungen: Es gibt Entscheidungen, wie das Verschieben der HPP-Prüfung, die sind mir peinlich. Früher hätte ich aus diesem Grund die Entscheidung nicht getroffen. Heute ist es mir wichtiger, dass ich mit mir verbunden bleibe und nicht ins Funktionieren, in die Alltagsdissoziation abdrifte.
  • Struktur: Offen gestanden, fühle ich mich von zu viel Struktur schnell eingeschränkt. Heißt, ich bin kein sonderlich gut strukturierter Mensch, doch wenn ich mich an ein paar Eckpunkten strukturiere, schaffe ich mehr, weil ich nicht permanent von einer Aufgabe zur nächsten taumle. Und vor allem – das hätte ich vorher nie geglaubt – ich fühle mich freier.
  • Co-Blogging: In einer Gruppe zu schreiben, im Rahmen von Co-Blogging, danach habe ich mich gesehnt. Doch im TCS gab es nur eine Abendgruppe in der Woche, die für mich zu früh begann. Ich habe Mitstreiterinnen gesucht und gefunden. Die Eulengruppe am Sonntag. Das ist auch Struktur und gibt mir das Gefühl von Verbundenheit und die Sicherheit: einmal pro Woche schreibe ich einen Blogartikel.

Was im Januar 2024 sonst noch los war

Monatsrückblick Januar 2024 - See im Schlosspark Machern

  • Verbunden: Geburtstage von Momo und Helene mit den beiden gefeiert.
  • Energetisch: Mit Gesa zur Haargestaltung bei unserer Haarfee Ines und einen Lernnachmittag mit Dami Charfs SEI-Fortbildung verbracht.
  • Lächelnd: 29 Sitzungen Familientherapie, 3 Kennenlerngespräche, 4 Coaching-Sitzungen
  • Verständnisvoll: Protesteder Landwirt:innen
  • Hoffnungsvoll: Deutschlandweit Demonstrationen für Demokratie und Freiheit nach Bekanntwerden eines Treffens von Rechtsextremen im November in Potsdam und einem Masterplan zur „Remigration“

Was im Februar ansteht

Monatsrückblick Januar 2024 - Frühblüher in der Schale

  • Ich starte mit meinem Newsletter.
  • Ein Weihnachtsgeschenk einlösen: Mit Oli, Grit und Caro im Leipziger Uniriesen Essen gehen und im Anschuss in die Oper Leipzig zu Stomp 
  • Urlaub in Algeciras, mit Ausflug nach Gibraltar – ich will die Affen sehen.
  • Mit Momo ins Kino gehen.
  • Mit Kristina und Helene und meiner Wahlfamilie ins Theater zu „Spieglein, Spieglein, halt’s Maul, wir müssen nachdenken„, mit Texten von Ada Berger und Liv Strömquist.

Aufstehen und in Würde strahlen!

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Hallo, ich bin Sylvia

systemische Therapeutin, Trauma-Coach und Bloggerin. Seit über 20 Jahren arbeite ich mit Paaren, Familien und Einzelpersonen daran, negative Kindheitsprägungen und frühe Traumata zu lösen und ein Leben voller Selbstvertrauen, inneren Frieden und emotionaler Stabilität zu führen.
Für ein erfülltes Leben in Verbundenheit.

Quietschfidel Wolken schaufeln
Mein Motto des Jahres 2024

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