Ich, eine lebende Bibliothek – von Krimi, Sachliteratur, Liebesromanen bis Lyrik

Eine „lebende Bibliothek„? Was soll das denn sein? Ich musste erst einmal suchen, denn die Idee der lebendigen Bibliothek war mir bisher unbekannt, dabei ist sie so großartig: Menschen leihen nicht Bücher, sondern Menschen und deren Lebensgeschichte. In der lebendigen Bibliothek begegnen sich Menschen auf Augenhöhe, erzählen, stellen Fragen, gehen ihren Vorurteilen nach.

Lorena Hoormann wandelt das Thema in ihrer Blogparade „Ich, eine lebende Bibliothek“ dahingehend, dass ich mir selbst darüber bewusst werde, welche Bücher in meiner lebendigen Bibliothek „stehen“, über welche Erfahrungen ich mit anderen Menschen in Kontakt treten kann. Manche Menschen tragen ihre Geschichte wie ein verborgenes Kapitel unter der Haut. Bei mir ist die Geschichte offen – nicht in jeder Zeile, aber im Klang meiner Sprache und in der Lebenshaltung. Ich glaube: Jeder Mensch ist ein lebendiges Buch. Manche sind laut geschrieben, andere in zarter Handschrift. Manche liest man auf den ersten Blick, andere entfalten sich erst im achtsamen Gespräch.

Meine Bibliothek besteht aus Wendepunkten, Suchbewegungen und selbstgewählten Neuanfängen. Aus Worten, Bildern und Begegnungen, die mich verwandelt haben. Aus Erfahrungen, die ich nicht gewählt habe und aus Entscheidungen, die ich sehr bewusst traf. Als Therapeutin und Coach weiß ich: Geschichten brauchen Struktur, um gehört zu werden. Deshalb habe ich meine Bücher in symbolische Genres eingeteilt und ihnen Schlagworte mitgegeben, die Orientierung schenken und vielleicht schon erahnen lassen, wo sich deine Geschichte mit meiner kreuzen könnte.

Die folgenden Buchtitel sind Fenster in mein Leben. Vielleicht erkennst du dich in manchen Zeilen wieder und vielleicht laden sie dich ein, über deine eigene Bibliothek nachzudenken. Möglicherweise entsteht – wie in einer echten lebenden Bibliothek – eine neue Verbindung.

Krimi – Die Bücher über das Aufdecken, Durchbrechen, Überleben

Die Unsichtbare – Kindheit, hinter geschlossenen Türen

Ein Buch über körperliche, sexuelle und psychische Gewalt, Schweigen und die Kraft, mir selbst zu glauben. Es erzählt vom Überleben in einer dysfunktionalen Familie, in der niemand auf kindliche Bedürfnisse und Grenzen Rücksicht nahm und vom langen Weg, die eigene Wahrnehmung zurückzuerobern. Dort, wo früher Zweifel waren, ist heute ein klares Ja zum Leben.

Ich war nicht zu still – die Welt war zu ignorant, um mich zu hören. Heute spreche ich, und bin mir treu verbunden.

Schlagworte: Kindheitstrauma, Überleben, Selbstfindung

Der Bruch – Ich darf gehen und dort bleiben, wo es mir guttut

Ein Buch über klare Grenzen und den Mut, sich selbst treu zu sein. Es beschreibt einen Wendepunkt: den radikalen Bruch mit der Ursprungsfamilie. Nicht aus Trotz oder Wut, sondern aus Selbstschutz, als einen Akt, die eigene Würde anzuerkennen.

Als ich ging, verlor ich scheinbar alles. Doch ich gewann das Wesentliche: meine Freiheit, meine Lebendigkeit, mich!

Schlagworte: Kontaktabbruch, Selbstachtung, Befreiung

Im Schatten der Diagnose – Leben mit dem Borderline-Etikett

Ein Buch über Missverständnisse, Scham und Stigmatisierung. Und zugleich eine Spurensuche: Wer bin ich wirklich hinter dieser Diagnose? Es erzählt vom Loslassen fremder Zuschreibungen und vom Ankommen bei mir selbst.

Ich bin keine Diagnose. Hinter dem Etikett lebt ein Mensch, der fühlen kann – manchmal zu viel, aber immer echt.

Schlagworte: Borderline, psychische Gesundheit, Identität

Wenn das Leben leiser wird – Leben mit Depression

Ein Buch über die wiederkehrende Dunkelheit. Dieses Buch handelt von Zeiten tiefer Erschöpfung, Rückzug und der Fähigkeit, mir selbst die Hand zu reichen. Dabei verstehe ich Depression nicht länger als Scheitern, sondern als Einladung zur Selbstbegegnung.

Rückzug ist kein Rückschritt, sondern manchmal ein schmerzvolles Wiederfinden.

Schlagworte: Depression, Rückfall, Selbstmitgefühl

Die Welt in mir – Warum Fantasie mein Rettungsboot war

Ein Buch über die Fluchten aus der realen Welt. Es ist ein poetisches Buch über innere Räume, die mich getragen haben, als außen die Lebensstürme der anderen über mich hinwegrasten. Ich rettete mich in Träume und fand außergewöhnliche Freundschaften. Fantasie war meine Sprache, lange bevor ich die Worte für mein Leben fand.

Ich habe überlebt, weil ich mir Welten erschaffen konnte, in denen ich atmen durfte.

Schlagworte: Fantasie, innere Bilder, kreative Selbstwirksamkeit

Sachliteratur – Die Bücher über Erkenntnisse, Methoden, Wissen

TraumaBalance – Wenn Arbeit zur Berufung wird

Ein Buch über den Weg von der eigenen Erfahrung zur beruflichen Professionalität. Es beschreibt, wie aus der eigenen Verletzbarkeit ein Kompass wurde, für andere und für mich. In diesem Buch beschreibe ich meine Methode, die nicht im Kopf entstanden ist, sondern aus meiner Geschichte, meinem Körper, meinen Fragen und angelerntem Wissen.

Ich gebe heute das weiter, was ich damals selbst so dringend gebraucht hätte und mir niemand geben konnte oder wollte.

Schlagworte: Traumaintegration, Methode, Selbstwirksamkeit

Ich bin genug – Radikale Akzeptanz als Lebensentwurf

Ein Buch über die Kunst, nicht länger gegen sich selbst zu kämpfen. Dieses Buch beschreibt den Moment, in dem ich aufhörte, gegen meine Geschichte anzukämpfen. Als ich verstand: Es geht nicht darum, alles ungeschehen zu machen, sondern mein Leben nach meinen Möglichkeiten zu gestalten und mich wirklich lebendig zu fühlen.

Ich muss nichts beweisen, um dazuzugehören – nicht einmal mir selbst.

Schlagworte: radikale Akzeptanz, Würde, innerer Frieden

Mit allen Antennen – Leben mit Hochsensibilität und Scanner-Seele

Ein Buch über die Gabe, viel wahrzunehmen, schnell zu denken, tief zu fühlen und manchmal einfach zu viel zu wollen. Es erzählt davon, wie ich gelernt habe, meine Vielseitigkeit nicht länger als Makel zu sehen, sondern als Schatz. Welche Wege ich gehe, um am Ende doch zu erreichen, was mir wichtig ist und mich dennoch nicht permanent selbst zu überfordern.

Ich bin nicht zu viel. Ich bin weit. Und in dieser Fülle liegt mein Reichtum.

Schlagworte: Hochsensibilität, Scannerpersönlichkeit, Vielbegabung

Familie, wie sie mir guttut – Von Blutsbanden und Wahlverwandten

Ein Buch über Familie – und darüber, wie ich meine eigene Definition von Zugehörigkeit gefunden habe. Es geht um Trauer, Grenzen und den Mut, neue familiäre Bindungen zu schaffen, jenseits der Biologie. Und es geht darum, die eigene Vorstellung von Zugehörigkeit zu leben.

Ich habe gelernt, zwischen Verbundenheit und Verstrickung zu unterscheiden – und mich für das Erstere entschieden.

Schlagworte: Familie, Zugehörigkeit, selbstgewählte Bindungen

Liebesroman – Die Bücher über Selbstbeziehung, Zugehörigkeit, Verbundenheit

Frieden ist möglich – Auch in mir

Ein kraftvolles Buch über das Ende innerer Kämpfe. Dieses Buch erzählt vom Weg raus aus den inneren und äußeren Dramen. Davon, wie ich gelernt habe, mir selbst nicht länger im Weg zu stehen und von der Entscheidung, nicht mehr gegen das Leben zu kämpfen, sondern mit ihm zu tanzen.

Frieden ist kein Zustand. Es ist die Entscheidung, nicht länger im Kampf zu leben.

Schlagworte: Selbstregulation, Dramaabbau, Lebensfreude

Laut, klar, weiblich – Mein Weg als Feministin

Dieses Buch erzählt von meinem gelebten Feminismus. Es ist ein leidenschaftliches und unbequemes Buch über strukturelle Gewalt, weibliche Körper und die Kraft des Widerspruchs. Es geht um die Sprache, die ich mir zurückgeholt habe, um Räume, die ich mit anderen gemeinsam erobert habe und die ich für nachfolgende Generationen von Frauen offen halten will. Freiheit beginnt im eigenen Körper und dies wird uns Frauen bis heute streitig gemacht.

Ich bin nicht unbequem – ich bin nur nicht mehr bereit, mich kleinzumachen.

Schlagworte: Feminismus, Selbstbestimmung, Sichtbarkeit

Worte, die mich tragen – Schreiben als innere Heimat

Dieses Buch erzählt vom Schreiben als Zuflucht, als Methode und als Rettung. Worte wurden zu meinem Kompass und zu meinem Handwerk. Ich setze Buchstaben als Anker und folge Sätzen als Spur. Das Schreiben war für mich nie nur ein Werkzeug. Es war auch immer mein Zuhause.

Ich schreibe nicht, weil ich Antworten habe. Ich schreibe, um im Gespräch zu bleiben. Mit dir und mir.

Schlagworte: Schreiben, Selbstausdruck, kreative Selbstfürsorge

Lyrik – Die poetischen, verdichteten, sehenden Bücher

Die mit dem Gänseblümchenherz – Was mir das Leben über Resilienz beigebracht hat

Ein poetisches Buch über Würde, Widerstandskraft und das Gänseblümchen in mir. Dieses Buch handelt vom Öffnen des Herzens, von Vertrauen und der Kraft der Intuition. Und davon, wie Schönheit und Würde immer wieder nachwachsen, manchmal im Rinnstein und sehr viel häufiger auf nährendem Wiesengrund. Nicht trotz, sondern mit allem.

Meine Stärke liegt nicht im Aushalten. Sie liegt darin, dass ich gelernt habe, mich zu spüren und ich den schönen Dingen des Lebens mehr Wahrnehmung schenke.

Schlagworte: Resilienz, Selbstannahme, Poesie des Alltags

In Bildern sprechen – Meine Jahre mit der Kamera

Ein visueller Band über das Sehen und Gesehenwerden. Ein Buch darüber, wie ich mit der Fotografie begann, weil ich die Welt nicht verstand und sie mir durch die Kamera betrachtet verständlicher wurde. Wie die Kamera meinen Sehsinn für die schönen Dinge des Lebens schulte und der Perspektivwechsel mir half zu verstehen, dass es verschiedene Wahrheiten gibt und ich meine Wahrheit wichtig nehmen darf.

Die Kamera war mein Schutz und mein Spiegel. Sie lehrte mich sehen und verstehen, als ich dafür keine anderen Wege kannte.

Schlagworte: Fotografie, Perspektivwechsel, kreative Verarbeitung

Momo – Mit ihr wächst mein Herz rückwärts

Ein zartes Buch über das Oma-Sein und das große Glück, die Welt noch einmal durch Kinderaugen sehen zu dürfen. Es erzählt vom, mit den Fingern essen, vom Blütensammeln und vom tiefen Wissen: Ich darf weich sein und stark zugleich. Es erzählt auch etwas über die sanfte Rückverbindung zu etwas, das in der Mutterschaft oft untergegangen ist: Zeit, Staunen und Albernheit. Darüber, wie sich das Verhältnis zum eigenen Kind verändert und wie wohltuend es ist, in der zweiten Reihe zu stehen. Momo begleite ich, ohne zu lenken. Und entdecke, was es heißt, einfach nur da zu sein.

Sie nennt mich Oma und erinnert mich daran, wer ich war, bevor ich mich anpassen musste.

Schlagworte: Großmutterliebe, Staunen, generationsübergreifende Nähe

Am Ende

Diese Bibliothek ist noch nicht am Ende. Ich halte sie offen und sie darf noch weiter wachsen. Erst, wenn es mich nicht mehr gibt, werden hier keine neuen Bücher mehr aufgenommen.

Wie ist das bei dir? Welche Titel würden in deiner lebenden Bibliothek stehen?
Ich freue mich, wenn du sie mit mir teilst oder sie still in dir bewahrst. Die Bücher deines Lebens sind dein persönlicher Schatz, du entscheidest, ob du sie in eine Bibliothek stellen oder in deinem Bücherregal zu Hause aufbewahren möchtest. Egal, wie viele Titel bei dir zusammenkommen, in den Büchern deines Lebens zu blättern, kann dich in schweren Momenten daran erinnern, wie reich dein Leben, trotz allem, bisher war.

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2 Kommentare

  1. Sylvia Tornau 5. Juni 2025 um 15:47 Uhr

    Liebe Lorena, das freut mich sehr, dass die Zitate dich berühren. Hat wirklich Freude gemacht, den Büchern meines Lebens Titel zu geben und Kurzbeschreibungen dafür zu finden. Sollte ich mal wieder Zweifelmomente haben, weiß ich jetzt, ich kann in meine Bibliothek gehen und mir den Wissens- und Erfahrungsschatz ansehen. Danke für diese Idee. Liebe Grüße,
    Sylvia

  2. Lorena Hoormann 5. Juni 2025 um 12:36 Uhr

    Liebe Sylvia,

    ah wie schön, dass Du auch wieder dabei bist! Super 😀 Und danke dass du mich und andere durch diese „Fenster in dein Leben“ blicken lässt. Und das auch noch so gut in Genres verpackt. Die Zitate sind so berührend, die du hier zu jedem Buch gibst!

    Eine echt vielfältige und umfangreiche Bibliothek.
    Danke fürs Teilen!

    Liebe Grüße,
    Lorena

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Ich bin Sylvia, systemische Therapeutin, Trauma-Coach und Bloggerin. Die menschliche Psyche und die Frage „Warum ticken wir, wie wir ticken“ treibt mich schon seit meiner Jugend an. Heute unterstütze ich Frauen dabei, alte Prägungen loszulassen, ihre Emotionen zu regulieren und im eigenen Leben zu Hause zu sein.

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